„Die NaturFreunde Ortsgruppe Hamm-Werries e.V. und das Projekt „LebensRäume“ des Landesverbandes NRW waren 01.06.2023 zu Gast in der Stadtbücherei. Eine Bibliothek, die heute neben Büchern digitale Angebote und Plattformen im Internet nutzt, bietet inzwischen Workshops an und wird als Treffpunkt und Begegnungsort genutzt. „Der richtige Ort für die Ausstellung Pestizide – Risiken für Mensch, Tier und Umwelt, die sich mit einigen der heutigen Probleme auseinandersetzt“, so Udo Gonsirowski bei der Begrüßung der Gäste. Die NaturFreunde konnten den Oberbürgermeister der Stadt Hamm Marc Herter für die Eröffnung der Ausstellung gewinnen. Dieser wies auf die Wichtigkeit derartiger Diskussionsanstöße hin. Einen tieferen Einblick in die Problematik gab der Geschäftsführer des Landesverbandes Bioland NRW mit Sitz in Hamm Jan Leifert. Dieser ging auf den Rückgang der Diversität, die Bodenfruchtbarkeit und die Wasserhaltigkeit des Bodens ein. Setzen die einen auf technische Lösungen z. B. mit Robotern, um damit lediglich die Einzelpflanzen zu erreichen, setzen die anderen auf die Ertüchtigung des Bodens durch Fruchtfolgen, kleinere Schläge zu Minimierung der Risiken und der Aktivierung des Bodenlebens. Aber noch würde Glyphosat verwendet. Eine zielgenaue Anwendung sei kaum möglich und eine Fernabdrift durch Untersuchungen nachgewiesen.
Mit seinen Ausführungen stieß er auf eine breite Zustimmung bei den Gästen. Allerdings gab es auch Fragen um die Finanzierung, wenn es um die Veränderung des eigenen Verhaltens ging. Beispielsweise dürfe das Essen für Kinder in Kitas lediglich rd. 2,70 € kosten. Wie sollen die Caterer für diesen Endpreis auch noch die Bioprodukte einkaufen. Was tut die Stadt Hamm, wenn es um die Bewirtschaftung der eigenen Flächen geht? Und wenn man dann bedenkt, dass weiterhin große deutsche Unternehmen, die im europäischen Raum verbotenen Pestizide in nicht europäisches Ausland verkaufen, ist das nach Auffassung der Anwesenden ein Skandal. Zumal dann die dort produzierten Produkte nach Europa/Deutschland wieder importiert werden.
Die Ausstellung wird noch bis zum 18.06.2023 in der Stadtbücherei gezeigt.
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